Anaconda-16 NATO military exercises
Abrams M1 Panzer
Foto: Marcin Bielecki (PAP)

"Atlantic Resolve" (Atlantische Entschlossenheit) heißt die Militäraktion, mit der die USA ihre Nato-Partner in Osteuropa unterstützen will. 4000 US-Soldaten mit ihren Panzern sollen dazu in Polen, im Baltikum und anderen Staaten stationiert werden und an gemeinsamen Nato-Manövern teilnehmen. Die Osteuropäer hatten um die Stationierung gebeten, weil sie nach der Krim-Annexion und den Ereignissen in der Ukraine russische Einmischungen oder Militär-Aktionen fürchten. 
Die USA und andere Nato-Staaten wie Deutschland haben mit Versprechungen reagiert. Jetzt folgen Taten. Am Dienstag gab der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, General Frederick Hodges, in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen erstmals bekannt, wie die Truppenverlegungen funktionieren sollen. Bekannt ist, dass die Einschiffung der 3. Brigade der  4. Infantry Division von Fort Carson, Colorado, bereits erfolgt ist. Panzer und weiteres militärisches Gerät sind per Schiff unterwegs nach Bremerhaven. Von dort soll der Transport per Bahn und über die deutschen Straßen geschehen. Militärkonvois sind durch Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Brandenburg geplant.


Der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, General Hodges (l) mit dem Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis, Generalleutnant Bohrer.
Foto: Bundeswehr

Etwa 900 Waggons mit militärischem Material werden per Eisenbahn von Bremerhaven nach Polen gebracht. "Bildlich gesprochen entspräche dies einer Gesamtzuglänge von zirka zehn Kilometern", heißt es in einer Pressemitteilung, die das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern der Bundeswehr am Dienstag zur PK in Osterholz-Scharmbeck verbreitete. Hinzu kommen ungefähr 600 Frachtstücke, die vom Truppenübungsplatz Bergen-Hohne ebenfalls per Bahn nach Polen transportiert werden. Knapp 40 Fahrzeuge sollen direkt über die Straße nach Polen bewegt werden.
In Polen wird vor allem Zagan, etwa 70 Kilometer vor den Toren der Lausitz, ein Dreh- und Angelpunkt des Aufmarsches sein. Von dort werden die Truppen dann weiter ins Baltikum und nach Südosteuropa verlegt. 
In Norddeutschland hilft die Bundeswehr bei der Logistik für die Panzerverlegung der US-Verbündeten. "Deutschland hat als Drehscheibe eine besondere Bedeutung, diese wollen wir wahrnehmen. Die Streitkräftebasis stellt dafür alle erforderlichen Fähigkeiten bereit", betonte Generalleutnant Peter Bohrer bei der Pressekonferenz in Osterholz-Scharmbeck. Deutschland stellt für die US-Armee Lagerkapazität und Betriebsstoffe, Unterkunft und Verpflegung, Instandsetzung, Transport- und Umschlag, Anlagen und Einrichtungen der Bundeswehr, Feldjägerunterstützung sowie die Transportsicherung innerhalb Deutschlands bereit.
Ein erster Schritt in Richtung Krieg ist die Operation "Atlantic Resolve" aus Sicht von US-General Frederick Hodges nicht. Aber: Russland verhalte sich nicht wie ein Land, das Frieden möchte. Dabei verwies der General unter anderem auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim in 2014. Abschreckungsmaßnahmen gegen Russland seien notwendig. Dass der gewählte US-Präsident Donald Trump den Einsatz-Plan ändern werde, glaube er nicht, sagte er mit Verweis auf zahlreiche Gespräche. Die ersten Schiffe mit militärischer Ausrüstung seien unterwegs.
Noch im Januar wird im Rahmen der Operation "Bison Drawsko" eine niederländische Brigade durch Deutschland Richtung Polen bewegt. Auch dabei übernimmt die Bundeswehr logistische Aufgaben. 


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Quelle : gegenfrage

Schwedens Regierung stellt Behörden auf Krieg gegen Russland ein

Schwedens Verteidigungsministerium hat regionale Behörden angewiesen, sich auf einen möglichen Krieg gegen Russland vorzubereiten. In dem entsprechenden Dokument geht es u.a. um die Einrichtung von Alarmsirenen, Evakuierungspläne in Schutzbunker und die Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden und dem schwedischen Militär.

Flagge Schwedens, Bild: gemeinfrei
Wie der britische Telegraph meldet, hat Schwedens Zivilschutz-Behörde (MSB) die lokalen Verwaltungen in einem offiziellen Dokument dazu angehalten, sich auf einen möglichen Krieg gegen Russland vorzubereiten. Bei der Behörde handelt es sich um eine Abteilung des schwedischen Verteidigungsministeriums.
Die Bezirke wurden angewiesen, bei Kriegsübungen mit der schwedischen Armee zusammenzuarbeiten, eine Evakuierung in unterirdische Bunker zu planen und ggf. Alarmsirenen zu installieren. Einige Gemeinden beschwerten sich, da die Anweisungen ungenau seien und man kein Geld für derartige Maßnahmen zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Jonas Hult, Sicherheitschef der drittgrößten schwedischen Stadt Malmö, sagte, es existierten weder Pläne, wie man die Menschen im Falle einer direkten Attacke in Bunkern unterbringen soll, noch Schutzbekleidung oder Impfstoffe. „Eine Erhöhung der Kriegsbereitschaft kostet Geld, und die Gemeinden haben dieses Geld nicht“, sagte er.
Magnus Dyberg-Ek von der MSB sagte, das Dokument sei aufgrund einer erhöhten Bedrohungslage erstellt worden. „Neu ist, dass sich die Sicherheitslage in der Region verschlechtert hat, weshalb wir uns auf einen Krieg und Konflikte vorbereiten müssen.“ Er fügte hinzu: „Diese Strategie ist nicht neu. Wir haben diese während des Kalten Krieges eingesetzt und werden nun die Koordination bezüglich des Zivilschutzes verstärken.“