Mittwoch, 5. September 2018

Umstieg auch für Laien problemlos: Mit Linux den Bundestrojaner aussperren

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Man kann auf viele Arten Widerstand leisten. Durch bewussten Konsum, dem Ausschalten des Fernsehers bei Propagandasendungen bis hin zu völligem Boykott und dem Verzicht auf bargeldlosen Zahlungsverkehr, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer sich im Internet informiert, statt dem Staatsfunk zu vertrauen, kommt aber nicht daran vorbei, ein Smartphone oder einen PC zu nutzen. Ein aktuelles Androidhandy oder ein iPhone lässt sich gegen die Datenspione nur absichern, wenn man es ausschaltet, wobei der nicht mehr entfernbare Akku vollständig entladen sein muss. Experten schlagen vor, solche Geräte in Alufolie zu wickeln und in ein Gefrierfach zu legen, wenn man nicht will, dass ein vertrauliches Wort mitgehört werden kann. Ab dem 1. April ist man auch vor Überwachung in Neuwagen nicht mehr sicher. Die gesetzlich vorgeschriebene Simkarte kann als Einfallstor für die Geheimdienste genutzt werden, wenn man in Verdacht gerät und ein Richter solchen Maßnahmen zustimmt. Da hilft nur noch, so lange wie möglich den alten Wagen behalten.
Einzig Zuhause am guten alten PC oder Notebook kann man selbst noch für etwas mehr Sicherheit sorgen. Die Betriebssysteme von Apple oder Microsoft schnüffeln seit je her ihre Nutzer aus, die dafür auch noch zur Kasse gebeten werden. Den Quellcode kennen nur die Programmierer dieser großen Konzerne, ob von Haus aus Hintertürchen für die Geheimdienste eingebaut werden, können nur versierte Experten überprüfen. Gerüchte über solche Backdoors geistern schon lange durch das Netz, allgemein bekannt ist, dass besonders Windows auch für allerlei Hackangriffe durch Kriminelle anfällig ist. Beim kostenlosen Linux sieht das ganz anders aus. Doch immer noch glauben viele Nutzer, vor allem die Laien unter kritischen Bürgern, dass Linux nur ein Betriebssystem für Nerds ist und man umfangreiche Kenntnisse braucht, wenn man es einsetzen will. Das ist schon lange nicht mehr der Fall. Hier eine kleine Anleitung, wie auch absolute „Newbies“ ganze einfach auf Linux umsteigen können.

Linux-Umstieg auch für Laien

Linux Mint ist eine Distribution, die alles an Bord hat, was der Heimanwender braucht. Kostenloses Office, das mit allen Formaten kompatibel ist, Email, Browser und verschiedene Grafikbearbeitungstools. Es läuft besonders gut auf älteren Geräten, bei den allerneusten fehlt manchmal für das ein oder andere Gerät ein Treiber, aber das kann man alles vor der Installation testen.
Hier die aktuelle Version herunterladen. Die beliebteste Variante ist Linux Mint mit dem Cinnamon Desktop. Die 32-bit Version ist meist nur für uralte Geräte gedacht, ob der alte Windows-PC auch für 64-bit geeignet ist, erfährt man mit einem Blick in den Systemeinstellungen.
Nach dem Download kann man das Abbild der Installations-CD auf einen Stick laden, dazu braucht es etwas mehr Kenntnisse, oder auf eine DVD brennen. Wer ganz unsicher ist, kann sich die aktuelle Scheibe auch bestellen.

Linux vor der Installation testen

Die InstallationsDVD einlegen, den PC starten und den „Bootmanager“ aufrufen, falls nicht das DVD Laufwerk als Bootlaufwerk ausgewählt ist. Dazu muss man häufig die Taste F8, manchmal auch F2 oder Entf während des Startvorgangs drücken. Meistens kommt auch ein solcher Hinweis auf dem schwarzen Bildschirm. So dann das Bootmenue erscheint, wählt man an erste Stelle das DVD Laufwerk, bestätigt die Auswahl und schon lädt das Linux Mint in der Live-Version zum Ausprobieren.
Wenn alles funktioniert hat, sehen Sie nun einen Desktop mit einer Startleiste, wie man es von älteren Windows-Versionen kennt. Sollte ein Treiber, beispielsweise für eine Grafikkarte oder einen Wlan-Stick nicht an Bord sein, erscheint direkt im Livebetrieb dazu eine Fehlermeldung. Bleibt diese Fehlermeldung aus, dann ist das Gerät zu 100 Prozent für Linux Mint geeignet. Sie können erst einmal alle Funktionen testen und dann auf das Symbol „Linux Mint“ installieren klicken.

Die Installation

Für absolute Sicherheit bringt es nichts, wenn man Linux neben Windows installiert. Alle wichtigen Dateien sollte man vorher auf einem externen Laufwerk sichern. Sobald man die Installation gestartet hat, dabei sollte man sich natürlich mit dem Internet verbinden, gibt es mehrere Optionen zur Auswahl. FESTPLATTE LÖSCHEN UND LINUX MINT INSTALLIEREN trifft beim Komplettumstieg am meisten zu. Die weiteren Schritte sind selbst erklärend und wirklich sehr einfach. Es empfiehlt sich, auch die Option LINUX MINT VERSCHLÜSSELN auszuwählen und dafür ein leicht zu merkendes Kennwort zu vergeben. Nach ein paar weiteren Eingaben ist die Installation fertig und Linux läuft.

Was ist sicherer oder besser an Linux?

Es gibt (fast) keine Viren für Linux, kaum Gefahr durch Fishing Mails mit schädlichen Anhängen und auch der Bundestrojaner kann seinen Weg nicht in das sicherste Betriebssystem der Welt finden. Wenn die Überwacher Ihnen auf die Finger schauen wollen, dann geht das nur über den Einsatz von Hardware oder über das Internet bzw. beim Provider. Vor Schnüffelei ist man sicher, solange man ihr nicht zustimmt. Wenn Sie sich über Linux bei einem sozialen Netzwerk anmelden oder Google als Suchmaschine nutzen, werden ihre Daten genauso abgegriffen, wie bei einem Windows-PC, das sollte man bedenken.
Dennoch können schädliche Programme nicht ohne weiteres in ihr System gelangen und sich unbemerkt installieren. Der Grund dafür ist die Rechteverwaltung bei Linux. Vor jedem Eingriff werden Sie aufgefordert, das Passwort einzugeben, ohne das bei Linux gar nichts läuft. So bekommen Sie immer mit, wenn sich ein Programm einnisten will. Gefahr droht bei Linux eher von Software, die nicht aus den offiziellen Paketquellen stammt. Für Laien kommt aber eine Installation aus fremden Quellen, bei denen man häufig über die Kommandozeile arbeiten muss, sowieso nicht in Betracht.
Der Quellcode von Linux ist Open Source. In der riesigen Entwicklercommunity wird regelmäßig nach Schwachstellen geforscht, Hintertüren würden früher oder später auffallen, aber natürlich gibt es keine absolute Sicherheit, wenn bereits in den Prozessoren seitens der Hersteller mit Absicht oder aus Fahrlässigkeit an der Sicherheit geschlampt wurde.
Besser an Linux ist vor allem, dass man die Softwaregiganten nicht aktiv unterstützt. Ungefähr 90 Prozent aller Heim-PCs laufen mit Windows. Solange Linux so klein bleibt, ist es weniger für kriminelle Hacker interessant. Ich setze seit Jahren fast ausschließlich Linux-Systeme ein und habe auch absoluten Laien immer mal gerne den alten PC damit wieder flott und sicherer gemacht. Kaum jemand hatte Schwierigkeiten mit dem Umstieg.
Mehr Informationen und Anleitungen findet man im deutschsprachigen Forum: https://www.linuxmintusers.de/