Sonntag, 19. Februar 2017

Buthan - ein glückliches Land


2018 wird es eine spirituelle Reise in den Buthan geben 

Quelle
Das Himalaya-Königreich Bhutan hat letztens das Glück zum Staatsziel erklärt. Doch nicht nur das. Bhutan hat sich auch zum Ziel gesetzt, ausschließlich biologische Lebensmittel zu produzieren. Somit zählt Bhutan, neben Dänemark, zu den ersten zwei Ländern dieser Welt, die sich diese Aufgabe auf ihre Agenda geschrieben haben.

Brutto-National-Glück für Mensch und Natur




Der Weg zum 100 % Bio-LandBereits seit den 80er Jahren stellt Bhutan das Glück der Bewohner über das Wirtschaftswachstum und misst das Bruttonationalglück über den Gross National Happiness Index (GNH). Getreu der Buddhistischen Lehre meint Glück dabei das Wohlbefinden aller Lebewesen – Umwelt, Gesundheit und Artenvielfalt eingeschlossen. So steht zum Beispiel in der Verfassung Bhutans, dass mindestens 60 Prozent des Landes bewaldet sein müssen. Außerdem hat sich das Land verpflichtet für immer CO2-neutral zu bleiben. Auch dieses Ziel wurde bereits erreicht. Durch negative GNH-Bewertung konnte Bhutan bereits wirtschaftliche Aktivitäten von Agrarkonzernen wie Monsanto stoppen. Als nächster logischer Schritt folgt jetzt die konsequente Umsetzung einer hundertprozentigen, biologischen Landwirtschaft.
In dem kleinen Staat mit seinen ca. 700.000 Einwohnern, etwa so groß wie die Schweiz und eingeklemmt zwischen hohen Himalaya-Bergen, finden PestizideHerbizide oder chemischen Dünger kaum Akzeptanznur auf etwa 1,5 Prozent des Agrarlandes werden sie verwendet und auch dort nur im Notfall. Bald sollen es gar keine mehr sein. Doch, ganz so einfach ist die Umsetzung nicht: 70 Prozent der Bhutaner leben von der Landwirtschaft, und doch müssen viele von ihnen Getreide und Gemüse

zukaufen, da die Bevölkerung rasch wächst. Mehr als die Hälfte des Reises wird mittlerweile aus Indien importiert. Hinzu kommt das unwegsame Gelände, die kleinen Felder, die ungenügende Infrastruktur und kaum landwirtschaftliche Maschinen. Die meisten Landwirte benutzen Ochsen, da Maschinen sich nicht lohnen würden.
Zusammen mit der Umstellung auf 100 % Bio muss auch die Produktivität erhöht werden, was, neben der Steigerung des Exports, eine der größten Herausforderungen für Bhutan darstellt.
„Eosta“ steht Bhutan mit Rat und Tat zur Seite
Unterstützung findet Bhutan beim Bio-Distributor Eosta: Bereits 2012 auf der Klima-Konferenz Rio+20 hatte Eosta-Geschäftsführer Volkert Engelsman mit dem damaligen bhutanischen Ministerpräsidenten Jigme Yoser Thinley und seinem Landwirtschaftsminister den Plan gefasst, eine Reise nach Europa zu organisieren, um Bhutan so einen Einblick in die europäische Bio-Landwirtschaft zu geben. 2016 war es endlich soweit: Eine bhutanische Staatsdelegation, inklusive der führenden Politiker in den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt, besuchte die BioFach 2016 in Nürnberg und besichtigte auch verschiedene Forschungseinrichtungen und Bio-Bauernhöfe in Deutschland und den Niederlanden, um jede Menge Anregungen und Kontakte zur Umsetzung ihrer 100 Prozent Bio-Politik zu sammeln.
Der Geschäftsführer von Eosta war zuletzt im Oktober 2015 in Bhutan gewesen. In einer Rede vor dem bhutanischen Parlament lobte er die Bestrebungen, alle wirtschaftlichen Interessen dem Umwelt- und Naturschutz unterzuordnen und den Wert einer intakten Landschaft bereits Kindern im praxisbezogenen Unterricht zu vermitteln und rief ein Austauschprogramm für junge Führungskräfte ins Leben. Zwei vielversprechende Talente aus Bhutan kamen über das Austauschprogramm bereits in die Niederlande und nach Deutschland. Einer von ihnen ist mit Plänen für eine eigne Unternehmensgründung bereits wieder nach Bhutan zurückgekehrt.
Vielleicht gibt es schon bald mehr landwirtschaftliche Bio-Produkte aus Bhutan in Europa zu kaufen. Bis dahin begnügen wir uns mit dem besonderen Zitronengrasöl aus dem „Land des Dornendrachens“.
Die vier Säulen des Bruttonationalglücks in Bhutan:
  • die Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung,
  • Bewahrung und Förderung kultureller Werte,
  • Schutz der Umwelt und
  • gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen