Samstag, 20. April 2019

Ingrid Vallieres: Ostern - Tod und Wiederauferstehung



Liebe/r Rasmin,

Ostern steht vor der Tür! Die Kraft des Frühlings manifestiert sich nun überzeugend mit dem Erblühen der Narzissen und Osterglocken!
Der Wortstamm ‚Ostern' enthält Hinweise auf den Osten, die Morgenröte, die aufgehende Sonne sowie das Wachen bis zum Morgen und die Wiederauferstehung.

Symbolisch steht Ostern für die Überwindung des Todes, Hoffnung auf ein neues Leben,
Problemlösung und Neubeginn. Psychologisch steht Ostern auch für die Unversehrtheit der Seele und ihre Fähigkeit, sich von dramatischen Ereignissen loszulösen. Die Seele besitzt die Freiheit und die Wahl, womit sie sich identifizieren will und welchen Ereignissen sie Realität verleiht. Wenn sie sich ihrer Schöpfungskraft bewusst ist, kann sie vieles erschaffen, in Übereinstimmung damit gehen und auch wieder auflösen.

Im praktischen Leben lassen wir unsere Stimmung oft von äußeren Ereignissen beeinflussen. Selbstverständlich dürfen wir uns über Erfolge, Geschenke, Genussvolles erfreuen. Negativ erlebte Ereignisse verderben uns allerdings oft unsere gute Laune - die Gedanken kleben förmlich an den unschönen Erlebnissen, und wir kauen sie immer wieder durch. Um diesen Vorgang zu beschleunigen und die Aufmerksamkeit wieder aus der Fessel zu befreien, empfehle ich folgende Überlegungen:

- Welche wichtige Botschaft steckt in diesem negativen Ereignis?

Hätte ich es verhindern können durch bessere umsichtigere Vorbereitung?
Was für eine wesentliche Einsicht möchte das Leben mir hier ermöglichen?
Welche innere Einstellung lässt das ungute Gefühl zu und welche Einstellung sollte ich haben, um verständig mit solchen Situationen umzugehen?
Welche Lektion soll ich hier lernen?
Wenn dieses Ereignis eine persönliche Herausforderung für mich darstellt, welche sportliche Leistungsübung kann ich darin erkennen - welches Coaching bin ich im Begriff zu erhalten?
Wenn dieses Ereignis das Beste ist, was mir passieren kann - was fange ich nun bestenfalls damit an?

Das Zauberwort lautet wie immer

                                      „Akzeptanz, bewusste Annahme"

und dann können wir aus einer scheinbar verfahrenen Situation eine wertvolle Erfahrung kreieren! Es ist nie zu spät, selbst in einer vergangenen Problematik mit neuer Sicht eine neue Morgenröte wahrzunehmen - das Leben geht immer weiter und hält wahre Schätze bereit, wenn wir das Leben selbst als den großen Lehrmeister anerkennen!

Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest!


Ingrid Vallieres

Zum Thema Tod anbei ein Kapitel aus meinem Buch „Praxis der Reinkarnationstherapie"!
Praxis der Reinkarnationstherapie" Erstauflage 1984
ISBN 978-3-89594-978-4

sowie ein neuer Beitrag zum Thema Tod auf meiner Homepage:
Videovortrag: Tod - Transformation der Seele

Auszug aus dem Kapitel „Tod und Karma"

Geburt und Tod erinnern den Menschen an den Vorgang des ewigen Wandels, des „Stirb und Werde", an das unaufhörliche Fließen der Lebensenergie. Babies werden ehrfurchtsvoll bestaunt, der Tod stimmt uns nachdenklich, manchmal ängstigt er uns, fordert uns zum Nachdenken über den Sinn des Lebens auf.

In der Reinkarnationstherapie beschäftigen wir uns oft mit den Todeserlebnissen aus früheren Leben, denn viele Ängste, körperliche Leiden, festgefahrene Auffassungen und Überzeugungen wurden deshalb so tief ins Unterbewusstsein eingeprägt, weil im früheren Leben ein Tod sie besiegelt hat. In früheren Leben sind wir nicht immer eines natürlichen, sondern auch oft eines gewaltsamen, plötzlichen Todes gestorben, was für Seele und Körper einen Schock bedeutete.

In Momenten akuter Lebensgefahr verändern sich Werte und Zeitqualitäten, es kann eine blitzartige Erkenntnis kommen, die im Alltagsbewusstsein nie aufgetaucht wäre. Aus dieser Erkenntnis heraus sucht die Seele sich eine Lösung zu formulieren, um in Zukunft solchen Gefahren zu entgehen. Diese auf die spezifische Situation zugeschnittene Lösung wird später von dem Betreffenden auch auf andere Situationen angewandt, in denen sie aber nicht mehr passt. Jede Lebenssituation ist einmalig und sollte immer individuell und aus dem Moment heraus betrachtet und gelöst werden, deshalb passen „vorgefasste" Lösungen nicht auf neue Situationen und bringen Probleme mit sich.

Der Austritt der Seele aus dem Körper nach einem schmerzhaften, traumatischen Tod wird immer als Erlösung empfunden. Das Körperbewusstsein lässt nach, die Seele zieht sich immer mehr vom Körper zurück, bis sie sich ganz von ihnen gelöst hat. Die gerade verlassene Szene betrachtet sie nun von oben und macht sich ihre Gedanken dazu. Wenn ein Mensch sich während seines Lebens nicht mit dem Tod oder dem Leben nach dem Tode
beschäftigt hat, mag es ihn in diesem Stadium überraschen, dass sein Bewusstsein immer noch existiert, wo doch sein Körper leblos da unten liegt. Selbstmörder trifft diese Erkenntnis wie ein Schlag, wenn sie durch ihren Selbstmord irgendwelchen Problemen ausweichen wollten und diese dann nach dem Tod in gleichem Umfang vor ihnen stehen und sie weiterbegleiten.

Es besteht keine generelle Gesetzmäßigkeit, wie lange die Seele sich zwischen zwei Leben aufhält. Sie kann Sekunden nach dem letzten Tod schon wieder über ein Elternpaar in einen neuen Körper gezogen werden, wie die manchmal nach einem plötzlichen, grauenvollen Tod geschieht, oder sie kann unendlich lange in diesem Zwischenzustand verharren.

Körperliche Schmerzen, Schock, intensive Emotionen, schmerzliche Verluste von geliebten Menschen, des eigenen Lebens und des Nichtvollendenkönnen wichtiger Aufgaben durch den Tod sowie die schonungslose Bilanz durch das eigene Gewissen nach dem Sterben sind die Gründe für die heutige Angst vor dem Tod. Hat man jedoch seine eigenen früheren Traumata samt des damit einhergehenden Todeserlebnisses in der Therapie durchgearbeitet, verlieren Schmerz und Tod ihre Schrecken - denn man wird sich immer mehr des eigenen unendlichen, unzerstörbaren Seins bewusst, nimmt mit dem Teil seines Bewusstseins Verbindung auf, das von jeglichen äußeren Geschehen unberührt bleibt, und dies gibt ihm eine Sicherheit und Geborgenheit, die ihm keine Macht der Welt mehr nehmen kann.