Donnerstag, 13. März 2014

Snowden - Enthüllungen zu Rufmordkampangen


Abhörstation Menwith Hill: Der britische Geheimdienst plant Online-Verleumdung
Online Informationsplattformen und deren Betreiber haben einen weitaus größeren Einfluss auf das Weltgeschenen, als wir uns das überhaupt ausmahlen können. hierzu diese sehr interessanten Aussagen: klick  

Die Wege und List Menschen zu denunzieren und zu schädigen sind perfide und raffiniert. Dabei ist die Strategie immer die selbe. Gewinne das Vertrauen, finde eine Schwachstelle, nutze dieses Vertrauen aus und verbreite dann hinter dem Rücken Unwahrheiten. Wenn es nicht gewisse Gesetzmässigkeiten geben würde die solche Personen nur schwer einbeziehen können wäre es ein Trauerspiel, so ist es das Leben pur und stärkt und schult unser aller Charakter und legt diesen offen.

Quelle Spielgel.de
Snowden-Dokumente: Briten-Geheimdienst plante Rufmordkampagnen im Netz

Gefälschte Blogs, negative Web-Kommentare: Der britische Geheimdienst GCHQ wollte und will unliebsame Menschen online verleumden und diskreditieren. Das geht aus Dokumenten des Enthüllers Edward Snowden hervor. Unklar ist, ob die Späher ihre Cybermobbing-Pläne schon einmal umgesetzt haben.
REUTERS

Das US-Onlinemedium "The Intercept" hat neue Dokumente aus dem Fundus des Enthüllers Edward Snowden veröffentlicht. Die Unterlagen geben Einblick in verdeckte Online-Operationen des britischen Geheimdienstes GCHQ. Der Journalist Glenn Greenwald behauptet auf Basis der Dokumente, westliche Geheimdienste würden versuchen, mit extremen Taktiken wie Täuschung und Rufschädigung den Online-Diskurs zu manipulieren und zu kontrollieren.

In Greenwalds Artikel geht es erneut um eine britische Arbeitsgruppe namens Joint Threat Research and Intelligence Group (JTRIG), deren Methoden zuletzt mehrfach im Fokus von Enthüllungen standen. Das Instrumentarium der JTRIG scheint breit, DDoS-Attacken im Stil von Anonymous zählen dazu, aber auch Sexfallen. Die neuen Präsentationsfolien liefern nun neue Details zum mutmaßlichen Vorgehen der JTRIG bei verdeckten Operationen. Zwei Präsentationsfolien nennen in Listenform Maßnahmen, um Zielpersonen oder ganze Unternehmen gezielt zu diskreditieren. Darauf finden sich Punkte wie:

■ihre Fotos in sozialen Netzwerken ändern,
■E-Mails oder SMS an ihre Kollegen, Nachbarn, Freunde schicken,
■ein Blog führen, das den Eindruck erweckt, eins ihrer Opfer zu sein,
■negative Informationen in den passenden Foren posten,
■über Blogs etc. vertrauliche Informationen an Unternehmen / die Presse durchsickern lassen.

Der Zweck der JTRIG-Operationen wird auf einer weiteren Folie zusammengefasst: "Online-Techniken nutzen, um etwas in der realen oder der Cyber-Welt zu bewirken." Glenn Greenwald weist drauf hin, dass sich die beschriebenen Techniken nicht etwa gegen feindliche Nationen oder deren Anführer richten, sondern theoretisch jeden treffen können, etwa, wenn man sich als "Hacktivist" politisch im Netz engagiert.

Aus den Unterlagen geht nicht hervor, ob diese Maßnahmen lediglich theoretisch durchgespielt oder tatsächlich gegen Menschen eingesetzt wurden.

Gedankenspiele über Rufmord

Selbst wenn es sich nur um Gedankenspiele handelt, sind die Pläne des GCHQ besorgniserregend: Aktivisten laufen offenbar Gefahr, Ziel von "Operationen unter falscher Flagge" zu werden, ohne Vorladung oder Verurteilung durch ein Gericht. "Die Geheimdienste haben sich mit der Macht ausgestattet, vorsätzlich den Ruf von Leuten zu ruinieren und deren politische Aktivität im Netz zu stören", schreibt Greenwald, auch dann, wenn es keine erkennbare Verbindung zu Terrorismus oder einer Bedrohung der nationalen Sicherheit gibt.

Neben persönlichen Angriffen scheint sich der GCHQ allgemein in den Netzdiskurs einzubringen, mit dem Ziel, ihn zu verstehen, aber auch zu formen und zu kontrollieren. Darauf scheint die sogenannte Human Science Operations Cell (HSOC) spezialisiert, deren Arbeit ebenfalls in den neuen Snowden-Dokumenten erwähnt wird.

Der GCHQ gab wie üblich nur eine oberflächliche Stellungnahme zu Greenwalds Artikel ab: Auf die "Operationen unter falscher Flagge" angesprochen, antwortete der Geheimdienst, er äußere sich traditionell nicht zu Geheimdienstfragen, zudem agiere er innerhalb des rechtlichen Rahmens.