Dienstag, 17. April 2012

Thomas Ritter und der 13. Kristallschädel

Der 13.Kristallschädel  

lüftet Geheimnis um Weltuntergang




Von Verena Weiß

Thomas Ritter (am 27.04.12 mit dem Vortrag über die Palmblattbibliotheken in Tübingen) hat einen der 13 Kristallschädel, den er am 21. Dezember den Mayas bringt. Er weiß, warum die Welt 2012 nicht untergeht.


Foto: Thorsten Eckert
Hier auf dem Regal steht er, zwischen Leonardo da Vinci, Salvador Dali und einer Zimmerpflanze. „Haben Sie etwas anderes erwartet?“, fragt Thomas Ritter und schmunzelt. In einem Tresor mag er den schwarzen Kristallschädel nicht verstecken. „So wertvoll wird er nicht sein“, sagt der Possendorfer, „der hat allenfalls einen Sammlerwert.“ Für ihn sei er aber unbezahlbar – vielleicht auch für die ganze Welt.

Es war im Juni 2009, als der 43-jährige Reiseveranstalter in einem dieser sagenhaften Kornkreise inmitten von Südengland unterwegs war. „Plötzlich sprach mich jemand an“, erzählt Thomas Ritter. Vor ihm stand ein Mann mit langem, grauen Haar, das zu einem Zopf gebunden war. Über seiner Schulter hing eine Tasche aus Segeltuch. „Er fragte nach meiner Herkunft, wollte wissen, was mich herführte“, sagt der Possendorfer, „so kamen wir ins Gespräch.“ Dann wühlte der Unbekannte in seiner Tasche und förderte den schwarzen Schädel von der Größe eines Kinderkopfes zutage. Dies sei „Quauthemoc“, der Dreizehnte, und die Quelle seiner Erkenntnis. Ein Erlebnis am Rand zum Phantastischen, auch für Thomas Ritter. „Da stand ich am hellerlichten Tag unter der Sonne Wilthsires und mein Gegenüber behauptete allen Ernstes, sein Wissen von einem schwarzen Kristallschädel zu haben“, erzählt der 43-Jährige. Doch der alte Mann habe ihn eines besseren belehrt, wusste plötzlich beim Anblick des Kristallschädels von all seinen Reisen und Plänen und übergab ihm schließlich das geheimnisvolle Exemplar mit den Worten „Quauthemoc mag dich“.

Seitdem steht der Schädel in seiner Wohnung und Thomas Ritter hat einen Auftrag: Zusammen mit den anderen zwölf Kristallschädeln, die irgendwo auf der Welt zu finden sind, soll Quauthemoc am 21. Dezember dieses Jahres nach Mittelamerika ins Reich der alten Mayas reisen. Diese Zusammenkunft sei für die weitere Entwicklung der Menschen wichtig. Denn genau dann endet ein bedeutsamer Zyklus des Mayakalenders und ein neuer beginnt. An einen Weltuntergang glaubt Thomas Ritter aber nicht – zumindest nicht 2012. „Dieses Jahr fällt der Weltuntergang definitiv aus“, sagt der Possendorfer. Das Ende dieses Zeitzyklus‘ sei vielmehr mit einer positiven Veränderung für die Gesellschaft verbunden. „Ich glaube, wir lassen in diesem Zusammenhang immer mehr von materiellen Dingen ab und wenden uns hin zu mehr Nachhaltigkeit“, sagt Thomas Ritter. Ein Trend, der schon seit einigen Jahren zu beobachten ist.


Außerdem hätten die Mayas selbst mit dem Spuk um den bevorstehenden Weltuntergang nichts zu tun. „Eigentlich ist es nur unsere westliche Kultur, die befürchtet, die Welt könne untergehen“, sagt Thomas Ritter und versichert: „Alles Quatsch.“ Weil ihm der ganze Trubel um einen bevorstehenden Weltuntergang auf die Nerven ging, hat der 43-Jährige Bücher geschrieben, in denen er zum Schicksalsjahr 2012 Stellung bezieht und die Prophezeiungen der Palmblattbibliotheken zur Zukunft Europas unter die Lupe nimmt. „Das Jahr 2012 und damit das Ende des Mayakalenders ist kein Datum, das mit unserem Kulturkreis zu tun hat“, erklärt Thomas Ritter. Das mache wohl die Faszination aus. „Es ist eben eines dieser magischen Daten der Menschheitsgeschichte“, sagt Ritter, „das war das Jahr 2000 auch und nix ist passiert.“


Die Mayas richten das schon

Dennoch wird der Possendorfer in letzter Zeit von vielen Leuten verstärkt um Rat gefragt. „Es vergeht kein Tag, an dem mich die Leute anrufen und fragen, was die Zukunft für sie bringt und wie sie ihr Geld sicher verwahren können“, erzählt er und schüttelt den Kopf: „Das weiß ich doch nicht.“

Eines lässt sich der Possendorfer aber nicht nehmen. Am 21. Dezember will er Quauthamoc zurück bringen, ins Reich der Mayas. Thomas Ritter steht mit den Nachfahren in Kontakt. Die hätten ihm auch schon bestätigt, dass sein Kristallschädel einer der ursprünglichen Exemplare ist und diese ganz bestimmten, besonderen Eigenschaften hat. – Dort, im Reich der alten Mayas, werde Thomas Ritter bereits erwartet – natürlich zusammen mit den anderen zwölf Kristallschädeln. Und wenn mehr als 13 Schädel auftauchen? „Dann werden die Mayas schon ihr Ding machen“, sagt er.